Terroir‌ und‌ Wetter

Honig‌ ‌:‌ ‌Bienen,‌ ‌Terroir‌ ‌und‌ ‌Wetter‌ ‌entscheiden‌ ‌ 

Unterschiedliche‌ ‌Geschmacksrichtungen‌ ‌ergeben‌ ‌sich‌ ‌bei‌ dieser‌ ‌Art‌ ‌des‌ ‌Imkerns‌ ‌aus‌ ‌dem‌ ‌Zeitpunkt‌ ‌der‌ ‌Sammlung‌ ‌durch‌ ‌die‌ ‌Bienen‌ ‌und‌ ‌damit‌ ‌der‌ ‌verfügbaren‌ ‌Blüten‌ ‌bzw.‌ ‌Nektarquellen‌ ‌(Trachten)‌ ‌an‌ ‌dem‌ ‌jeweiligen‌ ‌Standort.‌ ‌Wesentlich‌ ‌bestimmt‌ ‌das‌ ‌Wetter‌ ‌die‌ ‌Entwicklung‌ ‌der‌ ‌Blüten‌ ‌und‌ ‌ob‌ ‌die‌ ‌Bienen‌ ‌überhaupt‌ ‌“Flugwetter“‌ ‌haben‌ ‌-‌ ‌und‌ ‌damit‌ ‌auch,‌ ‌ob‌ ‌und wieviel‌ ‌Honig‌ ‌es gibt.‌ ‌ ‌
Ein‌ ‌Volk‌ ‌kann‌ ‌zur‌ ‌Kastanie‌ ‌fliegen‌ ‌und‌ ‌das‌ ‌Nachbarvolk‌ ‌zur‌ ‌Linde,‌ ‌wenn‌ ‌diese‌ ‌gemeinsam‌ ‌blühen…‌ ‌oder‌ ‌beide‌ ‌zu‌ ‌beiden….‌ ‌das‌ ‌entscheiden‌ ‌die‌ ‌Bienen‌ ‌ganz‌ ‌allein…..‌ 

‌Der‌ ‌Zeitpunkt‌ ‌des‌ ‌Schleuderns‌ ‌bestimmt‌ ‌sich‌ ‌aus‌ ‌Qualitätsaspekten‌ ‌ausschließlich‌ ‌nach‌ ‌dem‌ ‌Reifegrad.‌ ‌Ich ‌entnehme‌ ‌Honigwaben‌ ‌nur‌ ‌bei‌ ‌sehr‌ ‌hohem‌ ‌Reifegrad‌ ‌(90‌ ‌%‌ ‌der‌ ‌Waben‌ ‌sind‌ ‌verdeckelt,‌ ‌d.h.‌ ‌reif,‌ ‌konzentriert‌ ‌und‌ ‌haltbar‌ ‌als‌ ‌Vorratslager),‌ ‌mehrmals‌ ‌in‌ ‌Mengen‌ ‌von‌ ‌2‌ ‌bis‌ ‌4‌ ‌Waben‌ ‌pro‌ ‌Volk‌ ‌zur‌ ‌Honiggewinnung.‌ ‌Dadurch‌ ‌erzielt man auch‌ ‌einen‌ ‌möglichst‌ ‌niedrigen‌ ‌Wassergehalt‌ ‌im‌ ‌Honig.‌ ‌Beim‌ ‌Wein‌ ‌würde‌ ‌man‌ ‌Aus-‌ ‌oder‌ ‌Spätlese‌ ‌sagen‌ ‌-‌ ‌oder‌ ihn ‌als‌ ‌geschmacklich‌ ‌“dicht“‌ ‌bezeichnen‌ . Ich betreibe‌ ‌keine‌ ‌“Aberntung“‌ ‌mit‌ ‌“mindestens‌ ‌50‌ ‌%‌ ‌-‌ ‌Verdeckelung“ zur ‌Herstellung‌ ‌von‌ ‌Sortenhonigen,‌ weil gerade ‌eine‌ ‌Tracht‌ ‌wechselt‌. Mein Ehrgeiz ist es schon ein wenig, Honig mit geringem Wassergehalt zu bekommen….weniger Wasser = mehr Geschmack ….

Durch‌ ‌die‌ ‌mehrmalige geringere‌ ‌Entnahme‌ ‌in‌ ‌Teilen‌ ‌haben‌ die ‌Bienen‌ ‌immer‌ ‌genügend‌ ‌Reserven‌ ‌und‌ ‌Vorräte‌ ‌und‌ ‌brauchen‌ ‌bei‌ ‌einer‌ plötzlichen ‌Schlechtwetterperiode‌ ‌nicht‌ ‌darben.‌ ‌ ‌ ‌ ‌

Ansicht einer voll verdeckelten Honigwabe im Einbaurahmen bei der Entnahme vor der Entdeckelung und Schleuderung

Um‌ ‌welche‌ ‌Honigbestandteile‌ ‌es‌ ‌sich‌ ‌dann‌ ‌handelt,‌ ‌bestimmen‌ ‌wir‌ ‌durch‌ ‌die‌ ‌Beobachtung‌ ‌der‌ ‌Blütenangebote‌ ‌und‌ ‌nach‌ ‌dem‌ ‌Schleudern‌ ‌anhand‌ ‌des‌ ‌Geschmackes.‌ ‌ Ich‌ ‌verzichte auf‌ ‌eine chemische‌ ‌Laboruntersuchung  (Pollenanalyse)‌, ‌ da‌‌ ‌ja‌ ‌standortbezogen‌ ‌und‌ ‌reifegradorientiert‌ ‌geimkert wird ‌und‌ ‌dadurch‌ ‌nie‌ ‌reine‌ ‌Sorten‌honige ‌entstehen ‌können.‌ ‌Bei‌ den ‌kleinen‌ ‌Chargen‌ ‌wäre der‌ ‌Kosten-Aufwand‌ ‌für die Analysen nicht‌ tragbar.‌ ‌
Ich ‌unterscheide ‌daher‌ ‌offiziell ‌nur‌ ‌in‌ ‌Frühjahrs-‌ ‌und‌ ‌Sommerblüte,‌ ‌die‌ ‌für‌ ‌die‌ ‌Etikettierung ‌rechtlich unkritischen‌ ‌und‌ ‌zulässigen‌ ‌Bezeichnungen.‌ ‌Natürlich‌ ‌schmeckt‌ ‌man‌ ‌aber‌ bestimmte Trachten heraus, insbesondere im‌ ‌Sommer‌ ‌nach‌ ‌der‌ ‌Kastanienblüte‌ ‌einen‌ ‌deutlichen‌ ‌Kastanienanteil‌ ….‌ ‌klar,‌ ‌nachdem‌ ‌sie‌ ‌ganzjährig‌ ‌unterm‌ ‌Kastanienbaum‌ ‌stehen.‌ ‌ 

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